ETF Business

ETFs erlangen bei Investoren und Privatanlegern immer mehr an Beliebtheit und das nicht ohne Grund: Per Kleinstinvestition in ganze Märkte investieren? Mit wenig bis gar keinen Kosten? Ja genau, das ist mit kaum einen anderen Finanzprodukt als den ETFs möglich!

Im Vergleich zu Einzeltiteln sind Fonds natürlich durch die Diversifikation deutlich risikoärmer – nicht zuletzt in der Coronakrise konnte man dieses auch deutlich erkennen.

Ist ein ETF ein Indexfond?

Indexfonds haben wie ETFs das Ziel, einen Index möglichst exakt und kostengünstig abzubilden. Der wesentliche Unterschied zwischen den beiden Finanzprodukten besteht in der Börsenkotierung. Der ETF steht für Exchange Traded Funds, also börsengehandelte Fonds. Indexfonds werden nicht an einer Börse gehandelt.

Handelt ein ETF die Aktien des abgebildeten Indexes?

Grundsätzlich gibt es verschiedene Methoden, um einen Index nachzuempfinden. Im Kern wird dabei zwischen einer physischen- und einer synthetischen Replikation zur Abbildung der ETFs unterschieden.

Physische Replikation

Physische ETFs investieren direkt in die realen Werte (Aktien), die der Index enthält. Die Aktien der Unternehmen werden an liquiden Börsen gehandelt und können jederzeit bei niedrigen Transaktionskosten (TER) erworben werden.

Eine weitere Variante der physischen Replikation ist das Sampling. Durch das Sampling werden nur die Titel gehalten, die den größten Einfluss auf den Kurs des Indexes nehmen. Am Beispiel von großen Indizes wie der MSCI World kann das Sampling sehr hilfreich sein, da die kleinsten Unternehmen des Indexes fast keine Auswirkung auf den Kurs nehmen. Somit spart ein „Nichthalten“ dieser Papiere Transaktionskosten, wodurch der Fonds günstiger und damit rentabler wird.

Synthetische Replikation

Eine weitere Variante die zur Investition in neue Märkte und Anlageklassen verwendet wird ist die synthetische Replikation. Synthetische Fonds garantieren die Indexrendite mit einem Tauschgeschäft (SWAP). Durch diese Methode wurden Anlageklassen wie Rohstoffe und Währungen, über Swap-ETFs erst investierbar gemacht. Die Gründe für die Anwendung dieser Replikation sind einerseits steuerliche Überlegungen und die Güte der Nachbildung.

Im Gegensatz zu der physischen Replikation kann die Abbildung von einem sehr großem Index auch hohe Transaktionskosten bedeuten. Am Beispiel des ETFs „MSCI Emerging Markets“ wären dieses aktuell 1400 einzelne Aktienwerte aus dem asiatischen Raum.

Weitere bekannte synthetische Fonds sind u.a. MSCI World, MSCI Emerging Markets, Eurostoxx 50 Rohstoffindizes, Short Dax und der Leverage Dax.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass beide Replikationsmethoden ihre Vor- und Nachteile haben. Ein Großteil der Anleger bevorzugt die physischen ETFs, die jedoch im Regelfall eine höhere TER (Gesamtkostenquote) aufweisen als vergleichbare, synthetische Fonds.

Was bedeutet Tracking Error?

Das Ziel eines ETFs ist es, den zugrunde liegenden Index möglichst genau abzubilden. Allerdings lassen sich Abweichungen zwischen dem ETF und dem Index nicht immer technisch verhindern. Dieses kann beispielsweise durch eine Renditedifferenz ausgelöst werden, die sich wiederum aus den Verwaltungsgebühren des ETFs ergeben. Zudem entstehen Transaktionskosten und Kosten für den Börsenplatz und anfallende Steuern an. Diese Faktoren senken die Rendite des ETF im Vergleich zum Index. Dieses Abweichungsrisiko wird als „Tracking Error“ bezeichnet.

Was bedeutet TER?

Kostenkontrolle ist auch bei der Geldanlage in ETFs ein wichtiger Faktor. Einer der großen Vorteile von ETFs sind die geringen Kosten im Vergleich zu anderen Geldanlagen. Die TER – „Total Expense Ratio“ oder auch Gesamtkostenquote ist eine Kennzahl, die Aufschluss darüber gibt, welche Kosten bei einem Investmentfonds jährlich zusätzlich zum Ausgabeaufschlag anfallen. Zu diesen Kosten gehören u.a.:

  • Verwaltungsgebühren
  • Depotbankgebühren
  • Lizenzgebühren
  • Vertriebsgebühren

Sollte man auf das Fondsvolumen achten?

Grundsätzlich gilt: Je größer, desto besser! Kleine ETFs mit einem geringem Fondsvolumen rentieren sich für ETF-Anbieter weniger als große. Ist ein ETF neu am Markt, geben ihm die meisten ETF-Anbieter eine Probezeit von etwa einem Jahr. Entspricht der Fonds in dieser Zeit nicht den Erwartungen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er wieder geschlossen bzw. liquidiert wird.

Tipp: Mit einem Mindestvolumen von etwa 100 Millionen Euro kann ein ETF kosteneffizient verwaltet werden. Je größer das Fondsvolumen, desto unwahrscheinlicher ist eine Schließung.

Bei kleineren Fondsvolumen besteht zudem eine höhere Wahrscheinlichkeit des „Tracking-Errors“.

Du möchtest mehr über die Geldanlage mit ETFs erfahren? Nehme gerne am ETF-Meisterkurs teil. Hier kannst du Dich optimal per Videokurs zum Thema finanzielle Freiheit mit ETFs und Indexfonds vorbereiten. Hier geht es zum Kurs.

Fazit

Kapitalaufbau ohne große Börsenerfahrung? Im Vergleich zum Festgeld- oder Tagesgeldkonto hast Du mit einer regelmäßigen Investition in ETFs deutlich verbesserte Renditeaussichten. Die Verlustrisiken durch den Ausfall eines Papiers sind durch hohe Risikostreuungen sehr gering und daher für Börsenneulinge besonders gut zum Vermögensaufbau geeignet.

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