ETFs gelten im Vergleich zu Investmentfonds als kostengünstig, steuerlich effizient, transparent und gut strukturiert.  Allerdings gibt es auch Risiken, die es für Dich als Anleger zu beachten gilt. In dem folgenden Artikel stelle ich Dir die fünf Top-Risiken der Exchange Traded Funds vor.

  • Marktrisiko

Auch wenn Dir die ETFs als eine gute und diversifizierte Geldanlagen dienen, sind diese trotz dessen dem allgemeinen Marktrisiko ausgeliefert. Dabei kann sich das Markt- oder Kursschwankungsrisiko je nach Index unterscheiden. Wenn du also einen S&P 500 ETF orderst und dieser um beispielsweise 30 Prozent sinkt, hilft es Dir nichts, wie günstig, steuereffizient oder transparent dieser ETF ist. Grundsätzlich hat ein ETF auf Basis eines Aktienindex ein höheres Marktrisiko als ein Anleihen-ETF.

Zum Marktrisiko zählt auch das Währungsrisiko. Kaufst du beispielsweise einen ETF auf einen US-Aktienindex, trägt dieser auch das USD / EUR - Wechselkursrisiko.


  • Steuerrisiko

Ein eher „exotisches“ Steuerrisiko betrifft unter anderem einige der gehandelten Rohstoffe. Gold ist hierbei ein gutes Beispiel. Der ETF SPDR Gold Trust (GLD | A0Q27V) hält beispielsweise Goldbarren und bildet den Goldpreis nahezu perfekt ab. Wenn du z.B. einen Gold - ETF erwirbst und diesen für ein Jahr hältst, zahlst du einen Kapitalertragssteuersatz auf Deine Gewinne. Auch wenn es sich dabei um eine Aktie handelt, werden diese nach dem Kapitalertragssteuersatz als Goldbarren versteuert. Aus der Sicht des Finanzamtes sind Goldbarren "Sammlerstücke", womit auch somit der Kapitalertragssteuersatz fällig ist.


  • Gegenparteirisiko

Wertpapierleihprogramme sind in der Regel überbesichert und gelten somit als extrem sicher. Im Bereich von ETNs spielt das Kontrahentenrisiko hingegen eine größere Rolle. ETNs sind Schuldverschreibungen, die von einer zugrunde liegenden Bank unterstützt werden. Wenn die Bank ihre eigenen gewährten Kredite nicht vollständig und vertragsgemäß zurückzahlen kann oder will, besteht kaum eine Chance, das investierte Geld zurückzuerhalten.


  • Shutdown-Risk - "Abschaltgefahr"

Viele ETFs können früher oder später vom Markt genommen werden, sobald diese nicht wie erwartet von den Aktionären erworben wurden. Bei einem „Shutdown“ wird der Fonds liquidiert und die Aktionäre letztendlich ausbezahlt. Aber Achtung: Die während des Liquidationsprozesses erzielten Kapitalgewinne werden an die eingetragenen Aktionäre auszahlt. Hierbei fallen auch Transaktionskosten an. In seltenen Fällen wurden die Aktionäre mit den Prozesskosten für die Schließung des Fonds zusätzlich belastet.

Wenn eine Fondsgesellschaft den Abschluss eines ETFs ankündigt, solltest du diesen zeitnah verkaufen.


  • Tracking Error

Das Ziel eines ETFs ist es, den zugrunde liegenden Index möglichst genau abzubilden. Allerdings lassen sich Abweichungen zwischen dem ETF und dem Index nicht verhindern. Dieses kann durch eine Renditedifferenz ausgelöst werden, die sich wiederum aus den Verwaltungsgebühren des ETFs ergeben. Dieses Abweichungsrisiko wird als „Tracking Error“ bezeichnet.